Ein Platz in der Nähe vom Brandenburger Tor.
Ein Platz der Trauer.
Ein Platz des Schmerzes.
Ein Platz voller Erinnerungen.
Am Freitag, den 26.10.12 waren wir (Lebenskundegruppe der 8.3) am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas. Es befindet sich in der Nähe vom Reichstag. Als wir am Denkmal waren, spüren wir sofort die Stille und die Leere, die sich in uns ausbreitete. Im Hintergrund wird traurige Geigenmusik gespielt.
Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden von 1933 bis 1945 hunderttausende Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern als „Zigeuner“ verfolgt. Die größten Gruppen waren Sinti und Roma. Sie wurden in Konzentrations- und Vernichtungslagern Auschwitz, Litzmannstadt, Sachsenhausen und vielen anderen gequält und ermordet.
In dem pechschwarzen Wasser befindet sich eine dreieckige Stele, auf der eine Blume liegt. Diese wird jeden Morgen herunter gefahren und eine neue Blume wird darauf gelegt. Der Bildhauer Dani Kavaran hat eine Liste angefertigt, welche Blumen auf die Stele kommen sollen. Um das Becken herum stehen auf den Steinen die verschiedenen Namen der Konzentrations- und Vernichtungslager, in denen auch Roma und Sinti vernichtet wurden. Die schwarze Grube soll die geflossenen Tränen der Angehörigen darstellen. Umzäunt wird das Denkmal von großen senkrechten Glassteinen, auf denen die Geschichte der Sinti und Roma steht.
Am Beckenrand ist folgendes Gedicht zu lesen:
Eingefallenes Gesicht
erloschene Augen
kalte Lippen
Stille
ein zerrissenes Herz
ohne Atem
ohne Worte
keine Tränen.